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23.11.2017

Von Gewalt betrofffene Frauen brauchen ein sicheres Zuhause

Der Wohnungsmangel wirkt sich massiv auf Gewaltopfer aus. Darauf, und dass ein Rechtsanspruch zum Schutz vor Gewalt überfällig ist, weist der SkF hin. Anlass ist der Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) weist anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen auf die massiven Auswirkungen des Wohnungsmangels für Gewaltopfer hin und fordert, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen sowie einen Rechtsanspruch zum Schutz vor Gewalt endlich einzuführen.
Jährlich suchen 15.000 bis 17.000 Frauen, oft mit ihren Kindern, Zuflucht im Frauenhaus. Sie verlassen ihre Wohnung und die von häuslicher Gewalt geprägte Situation, um neue Perspektiven für ein gewaltfreies Leben zu entwickeln. Seit Jahren fehlen Plätze in Frauenhäusern, so dass immer wieder Frauen nicht aufgenommen werden können. Zunehmend ist es für Frauen, die Zuflucht gefunden haben, schwierig, anschließend eine geeignete Wohnung zu finden. Kleinwohnungen oder Wohnungen, die für Kinder geeignet sind, fehlen oder sind für die Frauen nicht bezahlbar. Ein sicheres, neues Zuhause ist aber die notwendige Grundvoraussetzung für ein Leben ohne Gewalt. Dieser Umstand verschärft den Platzmangel im Frauenhaus. Noch mehr Frauen müssen abgewiesen werden, wenn andere das Frauenhaus nicht verlassen können, weil sie keine Bleibe haben. Immer wieder suchen Frauen dann eine Wohnmöglichkeit bei Freunden und Bekannten, was oft in neue Abhängigkeiten oder sogar in die Wohnungslosigkeit führt. Es ist nicht hinnehmbar, dass Frauen, die sich nach langem Ringen aus der Gewaltbeziehung gelöst haben, Gefahr laufen, anschließend wohnungslos zu werden.
Der SkF fordert Bund, Länder und Kommunen auf, für den Ausbau von gefördertem und bezahlbarem Wohnraum Sorge zu tragen. Zudem bekräftigt der Frauenwohlfahrtsverband seine seit Jahren gestellte Forderung, endlich einen Rechtsanspruch zum Schutz vor Gewalt für jede Frau einzuführen und flächendeckend leicht zugängliche Schutzunterkünfte in ausreichender Zahl zu  gewährleisten.
Der SkF unterstützt mit rund 10.000 Mitgliedern und 9.000 Ehrenamtlichen sowie 6.500 beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in bundesweit 143 Ortsvereinen Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien, die in ihrer aktuellen Lebenssituation auf Beratung oder Hilfe angewiesen sind. Sein Angebot umfasst u. a. 120 Schwangerschaftsberatungsstellen, 91 Betreuungsvereine, 38 Frauenhäuser, 40 Kinder- und Jugendhilfeeinrichtungen, 36 Kindertageseinrichtungen, 34 Mutter-Kind-Einrichtungen, 31 Dienste der Kindertagespflege sowie 22 Adoptions- und 35 Pflegekinderdienste. Der SkF ist Mitglied im Deutschen Caritasverband.

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