11.01.2018
Künstlerin verkauft Installation zugunsten der Tafel
Die Künstlerin Heidi Meier hat in einer Installation das Thema "Leben im Überfluss" aufgegriffen. Die Recklinghäuserin hat dazu 50 Brötchen mit goldener Farbe angemalt und für fünf Euro den Besuchern der Ausstellung angeboten. Dabei wusste der Käufer, dass er ein Projekt für Bedürftige unterstützt - den Tafelladen des SkF.
Wer eines der auf einem Sockel präsentierten Brötchen mitnehmen wollte, warf den Kaufpreis einfach durch einen Schlitz in einen Kasten. Neben den Brötchen lagen gestempelte, durchnummerierte und signierte Papiertüten bereit, jedes Brötchen eine. 40 Brötchen fanden einen Abnehmer. Die Künstlerin übergab nun den Erlös von 200 Euro an Daniel Ruppert, Tafel-Koordinator beim SkF.
Heidi Meier konzipierte die Installation unter dem Titel "panem et circenses" 2017 für die Ausstellung "kann weg" des Vestischen Künstlerbund im Kutscherhaus. Die Recklinghäuserin verwendete dazu übriggebliebene Sonntagsbrötchen aus der heimischen Küche. "Ich wollte damit darauf aufmerksam machen, dass wir im Überfluss leben und unsere Gesellschaft trotzdem arme Menschen gebiert", erklärt Heidi Meier. Die vergoldeten Brötchen stehen symbolisch für die Wegwerfgesellschaft.
Der Titel "panem et circenses" geht zurück auf den römischen Dichter Juvenal. In einer Satire warf er dem Volk des Römischen Reiches vor, völlig unpolitisch geworden zu sein und sind nur noch für "Brot und Spiele" zu interessieren.
Mehr zur Künstlerin auf ihrer Homepage unter www.heidi-meier.com.