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07.06.2021

Karl-Hermann Kemper wird neuer Propst in St. Peter

Karl-Hermann Kemper wird neuer Propst in der Propsteigemeinde St. Peter und damit Nachfolger des im September scheidenden Jürgen Quante.

Zudem übernimmt Kemper auch das Amt als Kreisdechant für das Kreisdekanat Recklinghausen. Ende Januar 2022 wird der 55-Jährige den Kreis Warendorf verlassen und seinen Dienst in Recklinghausen antreten.

Nach seiner Weihe 1992 war Kemper als Kaplan in Bocholt und Geldern tätig. In den vergangenen 22 Jahren hat er zunächst die Pfarrei St. Mauritius in Ennigerloh und später die Pfarrei St. Johannes in Oelde als Pfarrer geleitet. „Jeweils für elf Jahre. Das scheint für mich eine magische Zahl zu sein“, sagt Kemper und lacht.

Zudem engagiert er sich seit 2009 als Dechant im Dekanat Beckum. Ein Wechsel nach vielen Jahren in der Pfarrei falle ihm nicht leicht, gibt er zu. „Er kommt zu diesem Zeitpunkt auch unvorbereitet. Deshalb ist es mir wichtig, erst Ende Januar in Recklinghausen zu beginnen, damit der Übergang in Oelde gut gelingen kann“, betont der Pfarrer.

Auf der anderen Seite freut sich Kemper auch auf die Menschen und die Aufgaben in Recklinghausen. „Recklinghausen ist für mich eine vertraute Fremde, die ich neu kennenlernen kann“, sagt er. Die Stadt sei ihm vertraut, weil er dort aufgewachsen sei und sich in seiner Jugend unter anderem in der Pfarrei Liebfrauen engagiert habe. Fremd sei sie ihm, weil er sie vor mehr als 30 Jahren verlassen habe. „In dieser Zeit ist viel geschehen. Deshalb wird das Kennenlernen besondere Aufmerksamkeit erfordern. Ich werde den Staffelstab aufnehmen und Träger sowie Begleiter sein. Aber ich bin nicht der einzige, sondern viele Menschen tragen ihn mit.“ Seelsorgliche Verantwortung bedeutet für den Geistlichen, „danach zu schauen, was den Menschen hilft und wo ihre Nöte und Fragen sind.“

In Recklinghausen erwarte ihn eine Pfarrei, die aus ehemals neun eigenständigen Kirchengemeinden mit sehr unterschiedlichen Charakteren bestehe. „Kleine Teile ihrer Geschichte gehören auch zu meiner Biografie und zu meiner Berufungsgeschichte. Jetzt komme ich von außen wieder hinzu. Wir haben sowohl einen gemeinsamen als auch einen unterschiedlichen Hintergrund. Aus dem Gemeinsamen können wir Kraft finden und das Unterschiedliche zusammenbinden, um daraus in möglichst guter Form für uns als Christinnen und Christen in einer sehr vielfältigen, kulturell und religiös bunten Nachbarschaft in einem ebenso säkularen und wie auch religiösen Umfeld unseren Weg miteinander zu leben.“

Über einiges hat sich Kemper, der Bücher, klassische und experimentelle Musik sowie die angelsächsische Region liebt, informiert. „Eine Visitenkarte, die Recklinghausen abgegeben hat, ist auf jeden Fall der beachtliche Weg der Gemeinden beim Stadtkonzil. Sie haben einen Pastoralplan entwickelt und geformt, der Selbst- und Glaubensbewusstsein sowie Offenheit widerspiegelt, aber auch mit einer kritischen Note versehen ist. Das macht einen sehr sympathischen Eindruck und vermittelt die Lust, mit den Menschen gemeinsam die Kirche vor Ort zu gestalten.“

Er sei gespannt und neugierig auf beispielsweise das Jugendcafé Areopag oder auf die Angebote des ökumenischen Arbeitskreises „Kirche und Kino“ und dessen kirchliches Filmfestival. Die Gastkirche und das Gasthaus sehe er als einen Inspirator und ein Kontinuum einer klaren Ausrichtung des christlichen Lebens. „Diese vielfältigen Aktivitäten gebündelt zu erfahren, macht es sympathisch nach Recklinghausen zu kommen. Mein Start beginnt aber damit, zuzuhören und kennenzulernen.“

Karl-Hermann Kemper wechselt von Oelde nach Recklinghausen.

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