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02.03.2023

"Recklinghäuser Tafel" schließt Sortimentslücke und bietet jetzt auch Babynahrung an

Unter dem biblischen Auftrag „Gebt Ihr ihnen zu essen“ haben Adelheid Dördelmann-Stappert und Hubert Stappert ihre Spende gestellt.

Das Recklinghäuser Ehepaar leistet mit 7.100 Euro das Startkapital für ein neues Angebot in der „Recklinghäuser Tafel“. Es richtet sich an junge Familien. In der Einrichtung in der Trägerschaft des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen e.V. finden sie ab sofort Lebensmittel und Hygieneartikel speziell für Babys und Kleinkinder.

Seit Eröffnung der Tafel im Jahr 1999 beobachten Adelheid Dördelmann-Stappert und Hubert Stappert mit großem Interesse und vielen Spenden das dortige Geschehen: die nie ausbleibende Nachfrage nach Lebensmitteln, der stete Bedarf der „Tafel“ nach Unterstützung aus der Bevölkerung. Das Zitat aus der Bibel „Gebt Ihr ihnen zu essen“ sei nun maßgebend, sagt Adelheid Dördelmann-Stappert, für die neuerliche Zuwendung in Höhe von 7.100 Euro. Die beiden „Dördelmann-Stappert-Stiftungen“ des Ehepaares, die sich die „Hilfe für Kinder und deren Mütter bzw. Eltern in schwierigen Lebensbedingungen in der Stadt Recklinghausen“ auf die Fahne geschrieben haben, und eine zusätzliche private Spende bilden das Startkapital für eine Sortimentserweiterung der Tafel.

Hintergrund ist, dass Familien mit kleinen Kindern von den aktuellen Herausforderungen besonders betroffen sind. Die hohen Preise für Artikel des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel strapazieren das ohnehin schmale Haushaltsbudget. Eine weitere Belastung: „Kleinere Kinder brauchen auch ständig neue Kleidung, weil sie schnell aus der alten herauswachsen“, weiß Daniel Ruppert, Koordinator der „Recklinghäuser Tafel“.

In der Tafel: Ralitsa Anastasova, ehrenamtliche Helferin in der „Recklinghäuser Tafel“, steht vor dem Schrank mit dem neuen Angebot für junge Familien. Foto: SkF Recklinghausen
In der Tafel: Ralitsa Anastasova, ehrenamtliche Helferin in der „Recklinghäuser Tafel“, steht vor dem Schrank mit dem neuen Angebot für junge Familien. Foto: SkF Recklinghausen

In der ehrenamtlich besetzten Einrichtung an der Herner Straße 47 decken sich derzeit 2.100 Recklinghäuserinnen und Recklinghäuser mit Lebensmitteln ein. In ihren Familien leben 600 Kinder. Das neue Angebot soll ihnen eine weitere Möglichkeit zur finanziellen Entlastung sein. Sie sollen das eingesparte Geld für andere Bedürfnisse der Kinder nutzen können. „Auch Familien mit wenig Einkommen wollen mal schwimmen gehen oder ins Kino oder in den Zoo. Selbst diese kleinen Wünsche können sie sich oft nicht erfüllen“, sagt Ruppert.

Die Lebensmittel und Hygieneartikel für Säuglinge und Kleinkinder sollen zum festen Tafel-Sortiment gehören. Feuchttücher, Windeln und Babybrei-Gläschen gibt der Handel aber nicht an die „Tafel“ ab. „Bislang haben wir diese Produkte gelegentlich von privaten Spendern erhalten. Es war Glück, wenn wir etwas auf Lager hatten und den Familien geben konnten“, erklärt Ruppert. Die Anschubfinanzierung durch das Recklinghäuser Ehepaar sichert den Grundstock. Die Ware muss weiter zugekauft werden, damit im Regal mit dem Baby- und Kleinkinder-Sortiment keine Lücken auftreten. „Das setzt voraus, dass wir zum Ankauf übers Jahr ausreichend und stetig Geldspenden bekommen“, sagt Ruppert. „Wir hoffen auf weitere Unterstützung aus der Bürgerschaft.“ Und Adelheid Dördelmann-Stappert ergänzt: „Vielleicht auch von jungen Familien, die ein Teil zu viel haben.“

Info: Spenden an den Sozialdienst katholischer Frauen e.V., IBAN: DE77 4264 0048 0528 7545 01 bei der Commerzbank AG, Stichwort „Familienglück“.

Sie wollen über Paypal spenden oder ein Spendenabo einrichten? Alle Infos auf unserer Spenden-Seite.

Kontakt: Daniel Ruppert, SkF-Tafel-Koordinator, Tel. 02361/ 31302, Handy 0151 / 117 117 25, E-Mail daniel.ruppert@skf-recklinghausen.de

 

Inflation reduziert Bürgergeld

Zum Jahreswechsel hat das Bürgergeld das Arbeitslosengeld II abgelöst. Dabei wurden auch die Regelsätze angehoben. Ehepartner erhalten jetzt 50 Euro mehr und damit 451 Euro. Für Babys und Kleinkinder bis fünf Jahre stieg der Betrag um 35 Euro auf 318 Euro im Monat.

„Die Erhöhung fängt aber nach Berechnungen von Verbänden nicht die Teuerungsrate auf. Das heißt: Wer Bürgergeld bekommt, hat dauerhaft eine geringere Kaufkraft“, stellt SkF-Tafel-Koordinator Daniel Ruppert fest.

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