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24.05.2023

SkF warnt: Freie Adoptionsvermittlung ist in ihrer Existenz gefährdet

Vor zwei Jahren wurde das Adoptionshilfe-Gesetz reformiert - mit gutem und schlechtem Ergebnis,

Adoptierte haben mehr Rechte erhalten. Familien können nun von Fachleuten vor, während und nach der Adoption besser begleitet werden. Maria Rados vom Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen findet die Neuerungen gut, vermisst jedoch eines: Die freien, meist konfessionellen Adoptionsvermittlungsstellen wurden für den Mehraufwand nicht finanziell abgesichert. „Der Qualitätsanspruch soll steigen, gleichzeitig fehlt eine entsprechende Refinanzierung. Das ist wirtschaftlich nicht zu stemmen“, erklärt die Koordinatorin des Adoptionsdienstes beim SkF.

Schon seit Jahren stellen mehr und mehr freie Adoptionsvermittlungsstellen ihren Dienst ein. Im Gegensatz zu den kommunalen Jugendämtern erhalten sie keinerlei öffentliche Mittel - obwohl sie eine staatliche Aufgabe übernehmen. Allein in Nordrhein-Westfalen arbeiten 14 von insgesamt 20 freien Adoptionsvermittlungsstellen in katholischer Trägerschaft, eine davon beim SkF Recklinghausen an der Kemnastraße 3.

Maria Rados weiß: „Für Mütter, die ihre Kinder nach der Geburt abgeben, wird es immer schwieriger, eine nichtbehördliche Adresse zu finden, an die sie sich vertrauensvoll wenden können." Häufig werden auch aufnehmende Familien noch vor der Geburt des Kindes begleitet. „So entstehen intensive, vertrauensvolle Kontakte, die unheimlich wichtig sind. Das können die wenigsten kommunalen Adoptionsdienste bieten“, sagt sie. Dies gelte auch für die Zeit nach der Adoption. Adoptivfamilien steht dann offen, weiter begleitet zu werden. „Eine Adoption verändert den Alltag einer Familie sehr. Wir helfen und unterstützen, sich an die neuen Gegebenheiten und an die Bedürfnisse des Kindes anzupassen“, erklärt Maria Rados.

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