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13.02.2024

App und Rotary Club machen schnelle Hilfe möglich

Mit der „Handshake“-App auf dem Smartphone können die SkF-Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter jetzt schnell und unbürokratisch Geld für Klienten beantragen.

In Essen leistet dieses kleine Programm auf dem Handy schon große Dienste, jetzt auch in Recklinghausen: Mit der „Handshake“-App auf dem Smartphone können die Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter des SkF Recklinghausen ganz unbürokratisch und schnell Geld für Klienten beantragen. Möglich macht die digitale Schnellhilfe der Rotary Club Recklinghausen-Vest. Der derzeitige Club-Präsident Markus Volmer hatte die Initiative ergriffen, die App auch in Recklinghausen zu realisieren.

Wenn Hilfe nicht aufgeschoben werden kann

Beinahe täglich erleben die Mitarbeitenden des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen e.V. in ihren Beratungen Notsituationen, die nicht aufgeschoben werden dürfen. Wenn es darum geht, schnell zu helfen, reicht oft ein kleiner Geldbetrag. Wenn das jüngste Kind einer Familie im Winter eine dünne Sommerjacke trägt oder wenn das Geld nicht mehr für die Busfahrkarte reicht. Ein aktuelles Beispiel aus der Praxis: 20 Euro verlangte die Bank von einer Seniorin für die Kontoausdrucke eines ganzen Jahres. Die Auszüge forderte das Amt bei der Beantragung von Grundsicherung ein –als Nachweis für Bedürftigkeit.

Antrag sofort übers Handy stellen - Antwort spätestens am nächsten Tag

Für solche Fälle haben drei Mitarbeitende des SkF auf ihrem Diensthandy die App „Handshake“ - deutsch: Hände schütteln - installiert. Darin schildern sie kurz den Sachverhalt und erhalten innerhalb von 24 Stunden eine Zu- oder Absage. Der Vorteil: Langfristige Antragsverfahren fallen weg. Nach der elektronischen Freigabe können die Sozialarbeiterin und der Sozialarbeiter sofort am nächsten Geldautomaten den benötigten Betrag abheben und den Menschen in Not gegeben.

Rotary Club Recklinghausen-Vest stiftet 3.000 Euro Startkapital

Die Zahlung macht der Rotary Club Recklinghausen-Vest möglich. Der Club stellt zum Start 3.000 Euro zur Verfügung. Sieben Mitglieder stimmen auch darüber ab, ob Geld fließt.

Agentur Sawatzki Mühlenbruch programmiert App

Die verblüffende App-Idee hatte Kay Mühlenbruch vom Rotary Club Essen-Süd. Seine Agentur Sawatzki Mühlenbruch, Spezialisten für digitale Kommunikation, programmierte die App, stellt sie Rotary-Clubs kostenlos zur Weitergabe an soziale Dienste zur Verfügung und übernimmt auch die Wartung. „Unser Anliegen mit der Entwicklung der App war und ist es, schnelle, unkomplizierte und direkte Hilfe für Menschen in Not zu ermöglichen“, berichtet Dieter Sawatzki, Entwickler der App und mit Kay Mühlenbruch Eigentümer der Agentur. „Die bisherigen Erfahrungen vor Ort zeigen, dass es stets nur um kleine Beträge geht, die eine große, schnelle Hilfe ermöglichen.“ Sawatzki versichert: „Als Unternehmen ist unsere Unterstützung für alle Beteiligten dauerhaft kostenlos, und wir möchten weitere Kommunen ermuntern, die App ebenfalls einzusetzen.“

SkF-Vorsitzende Beeking: "Entscheidung läuft völlig neutral ab"

Beim Treffen anlässlich der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags in der SkF-Geschäftsstelle zählte SkF-Vorsitzende Jutta Beeking zwei wichtige Vorteile auf: „Die App ermöglicht die oft erforderliche schnelle Hilfe, ohne Papier. Und da keine persönlichen Daten der Hilfsbedürftigen übermittelt werden, läuft die Entscheidung völlig neutral ab.“

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