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11.03.2022

Schnuppertage, Workshops, Aufführung: Das "passt!" alles!

Die Ruhrfestspiele, der SkF und die Caritas schließen ein Bündnis und wollen bei Kindern und Jugendlichen künstlerische Begabungen freilegen. Start ist im Mai, die Inszenierung findet auf der großen Bühne im Ruhrfestspielhaus statt.

Die Ruhrfestspiele haben dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) Recklinghausen e.V. und dem Caritasverband für die Stadt Recklinghausen ein Angebot unterbreitet, das die beiden Sozialverbände gar nicht ablehnen konnten. Warum? Weil es passt! Es geht um Kunst und Kultur für Kinder, die bislang kaum bis gar keinen Zugang dazu hatten. Olaf Kröck, Intendant der Ruhrfestspiele, sagt: „Wir wollen Kindern nach der langen Zeit der Pandemie ein Angebot machen, sich kreativ auszuprobieren; jenseits vom Druck, etwas können oder leisten zu müssen. Oft führt das zu einer ganz neuen Form, sich selbst positiv zu erleben. Positive Selbst-Erfahrungen sind wichtiger denn je.“

Das passt. So viel steht für alle Beteiligten fest. „passt!“ lautet auch der Titel des Projekts. Rund 300 Kinder und Jugendliche im Alter von acht bis 18 Jahren beschäftigen sich ein halbes Jahr mit den gerade in dieser Generation aktuellen Themen Aussehen, Style und Körper. Und das auf künstlerischer Art und Weise: in Texten, tänzerisch, schauspielerisch und filmisch. Das Projekt wird gefördert durch das Programm „Zur Bühne“ des Deutschen Bühnenvereins im Rahmen von „Kultur macht stark – Bündnis für Bildung“.

„passt“ umfasst die „passt schon!“-Schnuppertage mitten in der trubeligen Festival-Zeit im Mai, mehrtägige „passt locker!“-Workshops im Bereich Tanz sowie Schauspiel/Performance von Juni bis September und zudem auch die „passt auch!“-Schreibwerkstatt von Mai bis Oktober. Dazu „passt total“ das Ferienprogramm für die erste Sommerferien-Woche und – man ahnt es, weil folgerichtig - „passt genau!“ die Inszenierung. Sie fasst alle „passt!“-Momente zusammen zu einer Aufführung. Zum Abschluss gehts am Mittwoch, 19. Oktober, vors Publikum auf die Bühne des Großen Hauses im Ruhrfestspielhaus. Licht aus, Vorhang auf, Spot an.

Die Ruhrfestspiele haben dazu mit der Caritas und dem SkF ein Bündnis geschlossen. Die Sozialverbände seien „die Seele“ dieses Bündnisses, sagt „passt“-Projektleiter Alois Banneyer, Theaterpädagoge bei den Ruhrfestspielen. Mit ihren Einrichtungen und Angeboten bringen sie den Kontakt zu Kindern ein, die zu Hause wenig oder kaum Zugang zu Kultur haben. „Diese Kinder und Jugendlichen sollen von unserem Projekt profitieren“, erklärt Ruhfestspiele-Chef Kröck. „Es ist wichtig, ihnen Zugänge zur kulturellen Praxis zu schaffen. Oft führt das zu einer ganz neuen Form, sich selbst positiv zu erleben. Positive Selbst-Erfahrungen sind wichtiger denn je.“

Die einzelnen Projekte dürfen miteinander verwoben sein: Kinder können da und dort mitmachen, die Schreibwerkstatt kann Impulse für die Inszenierung geben. „Nichts muss, alles geht. Kinder müssen nicht von den Schnuppertagen bis zur Inszenierung dabei sein. Da darf ganz viel Wechsel stattfinden, neue Kinder hinzukommen. Alles ist möglich“, sagt Banneyer. Es passt halt alles.

„Es freut mich, dass die Ruhrfestspiele mit der Caritas und dem SkF ein Projekt in Angriff nehmen, bei dem das Festspielhaus als Haus der Begegnung im Vordergrund steht“, sagt SkF-Vorsitzende Jutta Beeking. „Viele Kinder kennen das Festspielhaus nicht und waren demnach auch noch nie dort. Durch dieses Projekt wird den Projektbeteiligten das Haus samt Theaterbühne zur Verfügung gestellt. Alle können einen Blick hinter die Kulissen werfen.“ Die Kinder können ihre Fähigkeiten entdecken, vielleicht auch neue Interessen. „Sie werden durch dieses Projekt gestärkt und selbstsicherer.“

„Im Grunde ist es doch ganz einfach“, findet Caritas-Vorstand Christoph Kortenjann. „Wir kümmern uns um Menschen, die der Hilfe bedürfen, auch um Kinder. Natürlich gehört zum Bedarf eines Kindes auch die Möglichkeit und die Erfahrung, sich kulturell zu betätigen, und zwar nicht nur als Konsument, sondern auch kreativ. Wir glauben, dass das für viele eine völlig neue Perspektive schaffen kann. Außerdem haben wir alle an den Ruhrfestspielen in unsere Stadt ein bürgerschaftliches Interesse im besten Sinne! Wer weiß, welche verborgenen Talente es noch gibt.“

SkF-Geschäftsführer Giancarlo Cillis fügt an: „Der Austausch mit einem ,echten Theater‘ ist für junge Heranwachsende mit der Erkenntnis verbunden, dass Kultur nicht langweilig ist, sondern einen zusätzlichen Kanal zur Weltwahrnehmung bietet. Sich selbst mit Stärken und Schwächen in den Workshops kennenzulernen, fördert aus meiner Sicht das Selbstvertrauen und stärkt das Selbstbewusstsein. Insgesamt sind wir daher als SkF sehr gerne Kooperationspartner dieses Projektes.“

Das Programm „Zur Bühne“ fördert außerschulische Theater-, Tanz- und Musikprojekte für Kinder und Jugendliche im Alter von drei bis 18 Jahren, die wenig oder kaum Zugang zu Kultur- und Bildungsangeboten haben. Im Schwerpunkt muss es nicht nur um die reine Bühnenkunst gehen, es können auch die handwerklichen wie technischen Bereiche einbezogen werden. Träger des Programms sind der Deutsche Bühnenverein und „Kultur macht stark“, ein Bündnis für Bildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

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