28.05.2024
Wenn für die Einschulung kein Geld mehr in der Haushaltskasse ist
Die Bildungsoffensive von SkF und Caritas hilft Familien in Recklinghausen.
Familie Sandmann vom Quellberg bekommt Bürgergeld. Alle zwei Wochen holen sie sich in der „Recklinghäuser Tafel“ Lebensmittel, um die Haushaltskasse zu entlasten. Trotzdem reicht es nicht. Jetzt kommt auch noch die Jüngste in die erste Klasse und benötigt eine solide Erst-Ausstattung. Das geht ins Geld. Familien wie die Sandmanns stehen vor einem großen Problem. Mit der „Bildungsoffensive“ wollen der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) und die Caritas helfen und setzen dabei auf Spenden.
Annika Steingräber von der Caritas und Daniel Ruppert vom SkF Recklinghausen wissen aus den Beratungen, mit welchen Schwierigkeiten Familien wie die Sandmanns (Name geändert) in der Stadt zu kämpfen haben. Es geht um Schulden, um das lange Warten auf das beantragte Wohngeld und immer wieder auch darum, dass die verschiedenen staatlichen Hilfen nicht genügen. So gewährt das Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) zwar für das erste Schulhalbjahr 130 Euro für Schulbedarf extra. „Aber das ist zu knapp bemessen. Es bleibt eine Unterdeckung, gerade für Schulstarter und gerade in Zeiten von hohen Preisen“, merkt Ruppert vom SkF an.
Und: Immer mehr Menschen geraten in finanzielle Not. Ruppert, der auch Koordinator der „Recklinghäuser Tafel“ ist, kann das seiner Statistik entnehmen. „Monat für Monat ist die Zahl an Kundinnen und Kunden gestiegen, jetzt stagniert sie auf einem hohen Niveau.“
Wenn Familien mit dem Geld nicht auskommen, bieten die beiden Wohlfahrtsverbände Beratung und Förderung an. „Das große Anliegen von Familien in prekären Lebenswelten ist auch unseres“, erklärt Annika Steingräber von der Caritas. „Wir wollen Kindern und Jugendlichen helfen, dass sie eine adäquate Teilhabe an Bildung bekommen. Dazu benötigen sie vor ihrem ersten Schultag ein gutes Startparket: einen Ranzen, Etui und Stifte und alles, was dazu gehört. Kinder müssen mit einem guten Gefühl und Freude ihrem ersten Schultag entgegenblicken können.“
Unterstützungsbedarf melden längst nicht mehr allein Menschen im Sozialleistungsbezug an. „Wir haben auch mehr und mehr Familien mit einem schwachen Einkommen im Blick“, berichte Annika Steingräber. Aufgabe sei dann auch, die Lebensverhältnisse der Familien langfristig zu stabilisieren. „Wir versuchen den Menschen bewusst zu machen, wofür sie ihr Geld ausgeben und am Ende ihre Entscheidung Für und Wider eines Kaufes besser treffen können. Was ist vielleicht nicht notwendig, insbesondere bei den Konsumartikeln?“
Und so funktioniert die Bildungsoffensive: SkF und Caritas kaufen mit den Spenden Hefte, Buntstifte, Füller, Zirkel, Tornister und was Schülerinnen und Schüler sonst noch alles brauchen. Die Fachleute in den Beratungen der Wohlfahrtsverbände verteilen diese Materialien, wenn sie Bedarf erkennen. Unterstützung erhalten Familien mit Kindern, die eine Grund- oder Förderschule oder auch eine weiterführende Schule besuchen.
So können Sie die Bildungsoffensive von Caritas und SkF mit einer Spende unterstützen:
Spendenkonto beim Caritasverband RE, Stichwort „Bildungsoffensive“, Sparkasse Vest Recklinghausen, IBAN DE34 4265 0150 0090 2147 76