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07.04.2025

Liudger-Stiftung unterstützt Medizinische Hilfe

Die Freude ist groß: Die Förderung des Bistums ermöglicht weiterhin eine gute Arbeit in Süd.

Die Freude ist groß bei der Medizinischen Hilfe am Neumarkt in Recklinghausen. Das Angebot des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), das seit 2015 Menschen ohne Krankenversicherung unterstützt, hat von der Liudger-Stiftung eine Förderung in Höhe von 5.000 Euro erhalten. „Die Spende bringt uns einen Schritt näher an unser großes Ziel, den Menschen unbürokratisch medizinisch zu helfen“, erklärt SkF-Geschäftsführer Giancarlo Cillis und fügt hinzu: „Wir sind sehr dankbar und glücklich für diese großzügige Unterstützung.“

Auch Denis Köhler, Ansprechperson im Stadtteilbüro des SkF, Am Neumarkt 33 in Süd, wo die Medizinische Hilfe angesiedelt ist, ist ebenso froh über die Finanzspritze der Gemeinschafts-Stiftung im Bistum Münster wie auch die beiden Ärzte Dr. Markus Dechêne und Dr. Joachim Steidel. Die Mediziner engagieren sich gemeinsam mit einigen Helferinnen und Helfern ehrenamtlich und ermöglichen somit wöchentliche Öffnungszeiten am Dienstagvormittag und am späten Donnerstagnachmittag.

„Wir haben ein sehr gutes Gesundheitssystem. Allerdings bedeutet es für die Menschen, die nicht im Sozialsystem unterkommen, eine unüberwindbare Mauer“, berichtet Köhler. Er hat die regelmäßigen Besucher im Blick. „Das sind Geflüchtete, Familien mit Kindern ebenso wie Menschen, die auf der Straße leben oder aus der Suchtszene kommen“, erklärt er.

Gründe, warum sie teilweise nicht krankenversichert sind oder keine Praxis aufsuchen, gebe es viele und unterschiedliche. „Einige psychisch kranke Menschen schaffen es nicht zum Arzt, weil sie ihre Tagesstruktur verloren haben. Manche Obdachlose meiden die hausärztliche Praxis aus Scham. Menschen ohne Krankenversicherung fürchten oft hohe Behandlungskosten, die sie nicht zahlen können“, zählt der Stadtteilmanager einige auf.

Dechêne, der seit der ersten Stunde dabei ist und sich neben der eigenen Praxis engagiert, weiß um die Probleme der Menschen. „Sie kommen mit internistischen Erkrankungen oder in der kalten Jahreszeit häufig mit Atemwegserkrankungen, teilweise auch mit Zahnschmerzen oder weil sie regelmäßig Medikamente brauchen“, nennt er Beispiele. Und Steidel fügt hinzu: „Mit der Spende können wir ihnen wieder bessere Medikamente verschreiben. Denn die gehen schnell ins Geld.“

Die Ärzte sind sich einig, dass es gerade in dem Recklinghäuser Stadtteil einen hohen Bedarf gibt. „Manche Menschen haben Pech im Leben. Es kann jeden von uns treffen. Oft können sie nichts dafür, dass ihnen die Versicherung fehlt“, weiß Dechêne. Sein Antrieb, sich einzusetzen, sei seine christliche Grundhaltung. Er erlebe momentan eine gesellschaftliche Stimmung, die sich gegen Geflüchtete und Menschen richte, denen es nicht so gut geht. „Wir setzten dieser Stimmung mit unserem Angebot etwas entgegen“, sagt der 60-Jährige.

Und auch Steidel, der sich seit eineinhalb Jahren bei der Medizinischen Hilfe engagiert und selbst lange in Recklinghausen-Süd gelebt hat, ist es ein Anliegen, den Menschen zu helfen. „Ich habe viel in meinem Leben erhalten und möchte nun der Gesellschaft etwas zurückgeben. Das kann ich als Arzt hier wunderbar machen“, erklärt der 67-Jährige. Die Förderung gebe allen ein gutes Gefühl und Luft, um die Arbeit fortzuführen. Es sei gut, dass es eine solche Stiftung gebe, sind sich die Beteiligten einig.

Über die Stiftung
Die Liudger-Stiftung ist die Gemeinschaftsstiftung des Bistums Münster und bündelt vielfältiges Engagement und Möglichkeiten der Förderung. Zweck der Liudger-Stiftung im Bistum Münster ist vor allem die Förderung der Weitergabe des christlichen Glaubens, des caritativen Engagements und von Bildungsmaßnahmen. In diesem Jahr hat die 2019 gegründete Dachstiftung erstmals drei Projekte mit einer Fördersumme von je 5.000 Euro unterstützt. Neben der Medizinischen Hilfe des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Recklinghausen erhielten auch das Sozialkaufhaus „meet&collect“ des Vereins „Nottuln & Friends“ sowie das Projekt „Armutssensibilität“ des Diözesanverbands Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) die Förderung.

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