16.12.2025
Benefizkonzert im Ruhrfestspielhaus: Jugendsinfonieorchester sammelt Spenden für die Tafel
Musik als Zeichen der Solidarität.
Mit einem Benefizkonzert unter dem Titel „TafelFest“ hat das Jugendsinfonieorchester (JSO) der Stadt Recklinghausen im Ruhrfestspielhaus die Arbeit der Tafel Recklinghausen unterstützt. Der Eintritt zu dem Konzert war frei, die Besucherinnen und Besucher wurden um Spenden gebeten. Und sie taten es reichlich.
Unter der Leitung von Manfred Hof präsentierten die jungen Musikerinnen und Musiker klassische, feierliche und weihnachtliche Werke. Das Ensemble, dem rund 45 Instrumentalistinnen und Instrumentalisten im Alter zwischen zwölf und 28 Jahren angehören, spannte einen musikalischen Bogen von Aaron Coplands „Fanfare for the Common Man“ über Mozarts „Jupiter-Sinfonie“ und Bizets „Menuet und Farandole“ bis hin zu bekannten Stücken wie der „Forrest Gump Suite“ und „Driving Home for Christmas“.
„Wir machen Musik und sie spenden.“
Das Konzert war Teil der Feierlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen des Jugendsinfonieorchesters. „Wir wollten zu unserem Jubiläum etwas schaffen, das über uns hinausweist“, sagte Luisa Pohl, Flötistin im Orchester und zugleich Managerin des JSO. Die „Aufgabenverteilung für heute“ brachte sie gemeinsam mit Mit-Moderatorin und Violinistin Katharina Fabri bei der Begrüßung charmant auf den Punkt: „Wir machen Musik und sie spenden.“
Am Ende des Vormittags stand ein beachtliches Ergebnis: 3.102,43 Euro spendete das Publikum. Dr. Frank Tykwer, Initiator des Benefizkonzerts, hatte durch eine Spende von 2.000 Euro das Konzert erst möglich gemacht; zusätzlich übernahm er die Kosten von 830 Euro für einen Beamer, der die jungen Musiker*innen live auf eine große Leinwand über der Bühne übertrug. Der Recklinghäuser Rechtsanwalt und Notar unterstützt die Tafel seit vielen Jahren über seine Datenschutz-Firma „DSB für Notare und Ärzte GmbH“.
Zahl der Tafel-Kund*innen weiter auf hohem Niveau
Die Spenden werden dringend benötigt, berichtete Daniel Ruppert, Koordinator der Tafel Recklinghausen und Mitarbeiter des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF), der Träger der Einrichtung ist. Aktuell versorgen sich mehr als 2.000 Kundinnen und Kunden regelmäßig in der Tafel an der Herner Straße 47 mit Lebensmitteln. „Mit Beginn des Angriffskrieges auf die Ukraine ist die Zahl der Menschen, die auf unsere Hilfe angewiesen sind, deutlich gestiegen und verharrt seit drei Jahren auf einem beunruhigenden hohen Niveau“, sagte Ruppert. Gleichzeitig gingen die Lebensmittelspenden leicht zurück.
Die Spenden werden für den Lieferdienst der Tafel für gehandicapte Menschen eingesetzt. „Fast 60 Menschen nutzen dieses Angebot, weil sie aus Alters- oder Krankheitsgründen nicht selbst zur Tafel kommen können“, so Ruppert. Eine bisherige Förderung sei ausgelaufen, die Unterstützung daher umso dringlicher.
Bügermeister Tschersich spricht Grußwort
Unter den Gästen im Ruhrfestspielhaus war auch Bürgermeister Axel Tschersich. Er hob die besondere Bedeutung der beiden JSO-Konzerte hervor, das Tafel-Benefizkonzert sowie tags zuvor das traditionelle Kaffee- und Kuchenkonzert. „Beide Konzerte sind ein Format ähnlich wie Recklinghausen leuchtet, das jeder Mensch unabhängig von Einkommen und Vermögen erleben kann. Deswegen finde ich es toll, dass es nach dem Kaffee- und Kuchen-Konzert für viele Menschen unterschiedlicher Herkunft und wirtschaftlicher Situation ein weiteres Mal möglich ist, ein solches Konzert zu genießen.“
Zum Abschluss richtete Daniel Ruppert seinen Dank an die Beteiligten auf der Bühne: „Ihnen allen einen herzlichen Dank für die Solidarität mit den Menschen in Recklinghausen. Ohne dieses Engagement wäre diese Unterstützung nicht möglich gewesen.“
Eine Bildergalerie vom Konzert finden Sie auf der Startseite unsere Homepage.